Die Trockenheit der letzten Jahre ist längst kein Ausnahmephänomen mehr. Was früher als „besonders heißer Sommer“ galt, ist heute oft Realität in Serie – mit messbaren Folgen für Böden, Pflanzen und ganze Ökosysteme. Die Anzeichen klimatischer Belastung ziehen sich wie ein roter Faden durch die Lebensräume in den Biotopen.
Schon auf den ersten Blick zeigt sich: Der tonige Boden arbeitet. Er reißt bei Trockenheit regelrecht auf – ein deutliches Zeichen für den Wassermangel im Untergrund. Besonders junge Bäume, die noch kein tiefes Wurzelsystem ausgebildet haben, leiden sichtbar. Zwar wurde mit Wasserfässern nachgeholfen, doch angesichts der langen trockenen Phasen war das bestenfalls ein Tropfen auf den heißen Boden.

Auch die Vegetation insgesamt reagiert empfindlich. Der Aufwuchs ist stark standortabhängig – auf flacheren, tonigeren Bereichen ist deutlich weniger Entwicklung zu sehen als in geschützteren Lagen. Die hohen Temperaturen und die fehlende Feuchtigkeit haben die Wachstumsbedingungen für krautreiche Wiesen massiv verschlechtert. Statt vielfältiger Kräuter dominieren in solchen Phasen oft robuste, konkurrenzstarke Gräser, die sich schnell durchsetzen – das Gegenteil dessen, was man in artenreichen Zielbiotopen eigentlich erreichen möchte.
Ein oft übersehener Nebeneffekt der Dürreperioden ist der erhöhte Druck durch sogenannte Kleinsäuger – insbesondere Feldmäuse. Wenn Felder ausgetrocknet sind oder frisch eingesäte Wiesen nur zögerlich anwachsen, werden sie für diese Tiere attraktiv. Die lockeren, warmen Böden eignen sich ideal zum Graben von Gängen und Nestern. Gleichzeitig bieten junge Pflanzen eine willkommene Nahrungsquelle.

Das Problem: Die Mäuse fressen nicht nur oberirdische Pflanzenteile, sondern schädigen auch die empfindlichen Wurzeln der Jungbäume und -stauden. In frisch angelegten Streuobstwiesen kann das im schlimmsten Fall zum Absterben ganzer Pflanzreihen führen. Besonders kritisch ist das in Trockenphasen, weil die Pflanzen bereits unter Wassermangel leiden – wenn dann noch Wurzelschäden hinzukommen, fehlt die Kraft für neue Austriebe.
Trockenheit ist gekommen, um zu bleiben. Deshalb müssen Renaturierungsprojekte heute mehr denn je auf Klimaresilienz ausgelegt sein. Dazu gehört:
Wo möglich, kann auch in den ersten Jahren eine gezielte Pflege durch Schnitt, Nachsaat und temporäre Bewässerung helfen, die Etablierungsphase zu überbrücken. Langfristig zeigt sich aber: Wer Vielfalt sät, erntet Stabilität – auch bei Trockenheit.