Auf einer Weinbergsfläche in Baden-Württemberg werden Rebflure und Weideflächen zu artenreichen Streuobstweiden entwickelt. Der überwiegende Teil der Reben wird umgewandelt, ein kleiner Teil extensiviert. Durch die Reduzierung von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln entstehen naturnahe Strukturen, die heimischen Tier- und Pflanzenarten wertvollen Lebensraum bieten.Das Besondere: Die Verbindung von Weinbergskultur und Naturschutz schafft ein Mosaik aus extensivierten Rebflächen und Streuobstweiden, das traditionelle Kulturlandschaft mit moderner Biodiversitätsförderung vereint.
Die Projektfläche besteht aus Weinbergsflächen mit Rebfluren, einer Weidefläche und einem Lagerplatz. Bisher wurde das Gebiet intensiv für den Weinbau genutzt, was mit einem hohen Einsatz von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln einherging. Ziel ist es, die Fläche durch gezielte Maßnahmen in einen biodiversen Lebensraum umzuwandeln, der heimischen Tier- und Pflanzenarten als Rückzugsort dient. Dafür werden teils neue Biotope entwickelt und teils vorhandene Biotoptypen aufgewertet, sodass ein strukturreicher Naturraum entsteht, der ökologische Vielfalt mit traditioneller Kulturlandschaft verbindet.
Der überwiegende Teil der Rebfluren wird zu Streuobstweiden mit extensiver Beweidung umgewandelt. Heimische Obstbäume werden gepflanzt und durch extensive Beweidung entsteht artenreiches Grünland, das zahlreichen Insekten, Vögeln und Kleinsäugern Lebensraum bietet. Ein kleinerer Teil der Reben wird nicht vollständig umgewandelt, sondern extensiviert: Der Rebabstand wird erweitert und die Weinbergsflora gezielt gefördert, wodurch sich zwischen den Rebzeilen eine vielfältige Flora entwickeln kann. Die bestehende Weidefläche wird ebenfalls zu einer Streuobstweide entwickelt. Die Extensivierung erfolgt durch die deutliche Reduzierung des Einsatzes von Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln, wodurch sich naturnahe Strukturen entfalten können und die biologische Vielfalt gefördert wird.